Navel-Orange
Auch wenn Orangen ganzjährig erhältlich sind, ist die Hauptsaison doch von November bis März. Dann liegen die leuchtend-orangenen Zitrusfrüchte in den verschiedensten Sorten im Supermarkt. So wird man auf jeden Fall auch auf die Navel-Orange stoßen. Doch was ist die Navel-Orange überhaupt, was ist der Unterschied zu anderen Orangen-Arten und warum wird sie auch Nabelorange genannt?
Was ist eine Navel-Orange?
Eine Navel-Orange (auch Navelorange oder Nabelorange geschrieben) ist erst einmal eine Gruppe von süßen Orangensorten. Neben der Blondorangen oder der Blutorange gehört sie zu einer der beliebtesten Orangensorten.
Den Namen hat sie durch ihre charakteristische zweite Frucht an der Spitze, die leicht wie ein menschlicher Nabel herausragt. Deshalb wird sie auch Nabelorange genannt.
Herkunft
Das erste Mal wurde die Navel-Orange im frühen 19. Jahrhundert in einem Kloster in Bahia, Brasilien entdeckt, weshalb sie auch Bahia-Orange genannt wird. Die Sorte entstand dabei durch eine Mutation, die dazu führte, dass die Orange eine zweite Frucht an ihrer Basis, gegenüber dem Stiel, entwickelte, die in die Schale der primären Orange eingebettet ist.
Im Jahr 1824 wurde sie dann in Australien und 1835 in Florida eingeführt und gewann dort im Jahr 1878 den ersten Preis auf der Southern California Horticultural Fair, nachdem im Jahr 1875 der erste Orangenbaum auch Früchte trug. Noch heute zählt die Navel-Orange eine der am häufigsten angebauten Sorten in Kalifornien.
Nach dem dann in den 1870er Jahren zwölf Navelorangenbäume aus Brasilien nach Washington D.C kamen, gelangen zwei Stecklngen 1873 an Eliza Tibbets, wo sie die Orange in Riverside, Kalifornien anpflanzte und so die Frucht als „Washington“ bekannt machte.
Inzwischen ist sie aber je nach Sorte auf der ganzen Welt beheimatet.
Eigenschaften
In der Regel sind Navel-Orangen kernlos. Damit können sie nur durch Stecklinge und Pfropfung vermehrt werden. Daher sind alle Bäume genetisch identische Klone des ursprünglichen Baums, der 1820 in Brasilien entdeckt wurde.
Die Früchte der Navel-Orange sind mittelgroß bis groß und haben eine runde bis leicht ovale Form. Navel-Orangen sind aromatisch, süß und enthalten einen niedrigen Säuregehalt der ein ausgewogenes Verhältnis von süßem, spritzigem und säuerlichem Geschmack erzeugt.
Die markanteste Eigenschaft ist aber der „Nabel“ bzw. das kreisförmigen Loch am Ende des Blütenstiels, der der Orange den Namen gegeben hat.
Sorten
Es gibt über fünfzig verschiedene Sorten von Navel-Orange, zu den bekanntesten Sorten zählen:
Unterschied Navel-Orangen zu anderen Orangen
Der auffälligste Unterschied der Navel-Orange zu anderen Orangensorten ist der offensichtlichste: Der Nabel. Die nabelartige Öffnung oder Ausbuchtung am unteren Ende der Frucht, die einer kleinen Zweitfrucht im Inneren entsprich, mach es optisch sehr einfach eine Navel-Orange von anderen Orangensorten zu unterscheiden.
Typischerweise haben sie zu dem eine dicke Schale und keine Kerne (in Ausnahmefällen auch mal wenige Kerne).
Das Fruchtfleisch ist blond (hellgelb bis orange) und sehr saftig. Farblich weicht hier nur die Cara Cara-Orange ab, doch auch wenn sie im Inneren wie eine Blutorange aussieht, ist sie keine! Demensprechend gibt es auch einen Unterschied zwischen Navel-Orangen und Blutorangen, da dies unterschiedliche Orangenarten sind.
Teilweise wird zwar gesagt, dass sich Navel-Orangen nicht als Saftorangen eignen, ich habe hier aber je nach Sorte schon andere Erfahrungen gemacht. Als Speiseorange zum direkten Verzehr sind Navel-Orangen aber auf jeden Fall unumstritten.
Sind Navel-Orangen gesund?
Wie alle Orangen, sind auch Navel-Orangen sehr gesund. Sie besitzen sehr viel Vitamin C, Ballaststoffe und Thiamin und enthalten außerdem Kalium, Vitamin A, Beta-Carotin und Kalzium.
Saison
Navel-Orangen sind vom Winter bis zum Frühjahr erhältlich. Je länger sie dabei am Baum hängen, desto süßer schmecken die Früchte. So schmecken sie im November und Dezember noch eher süßsäuerlich, während im Januar und Februar man fast nur noch süß schmeckt.